Sonnabend, 06.06.2015, der 8. Seetag / Simrishamn – Hanö
Gesamt 37.4sm, 28.9sm unter Segel, 8.5sm unter Motor, 07h15′

Schießzeiten und…
…Wettervorhersage passen

Heute geht es über die Hanöbucht. Bei starken östlichen Winden von vielen Seglern mit viel Respekt angegangen, verspricht uns aber der Wetterbericht angenehme Windstärken von 4-5 Bft. aus südlichen Richtungen, der aber gegen Abend hin zunehmen soll.

Um halb elf legen wir ab und kurze Zeit später segeln wir mit Halbwind-Kurs und teilweise raumschots über die Bucht. Kurze Zeit später legen wir das 2. Reff ein, der Wind hat doch zugenommen. Eineinhalb Stunden später können wir aber ausreffen und haben nur noch das 1. Reff eingelegt. Wir machen gute Fahrt und gegen Nachmittag geht der Wind auf 3 Bft. zurück, so dass wir nun ungerefft weitersegeln können. Die letzten paar Meilen müssen wir sogar noch motoren.

In der Marina Hanö auf dem gleichnamigen Inselchen angekommen, stellen wir fest, dass sie schon gut belegt ist. Wir kurven ein bisschen auf der Suche nach einem Liegeplatz herum und stellen fest, dass wir die heutige Nacht wohl im Päckchen verbringen müssen. Gesagt, getan, zwei freundliche Schweden helfen uns beim Festmachen an ihrem Boot und bekommen dafür zum Dank von Inge zwei deutsche Bier aus ihren spartanischen Vorräten.

Wir laufen einmal durch den kleinen Ort, können uns nicht entschließen, ob wir nun ein Eis essen wollen oder nicht – und dann wird uns die Entscheidung abgenommen. Der Kiosk schließt.

 

 

Sonntag, 07.06.2015, der 9. Seetag / Hanö – Karlskrona
Gesamt 32.8sm, 30.3sm unter Segel, 2.5sm unter Motor, 06h00′

Um kurz vor zehn verabschieden wir uns von den schwedischen Nachbarn. Raus aus der Marina (sie nimmt stolze 200 SEK die Nacht, ohne Strom und Wasser – tja, die Lage macht’s eben auch hier). Eine viertel Stunde später sind die Segel oben, erst einmal Vollzeug bei Windstärke 5 Bft. aus Südwest. Und los geht’s mit Halbwind-Kurs, aber bereits kurze Zeit später legen wir das 1. Reff ein, wir wollen es ein wenig ruhiger haben.

Bereits um kurz nach 14.00 Uhr erreichen wir das Fahrwasser nach Karlskrona und segeln nur mit der Genua (für Nichtsegler: unserem Vorsegel) die letzten Meilen bis kurz vor der Marina. Es ist schon ein tolles Erlebnis sich unter Segeln einer Stadt zu nähern. Vorbei am Marinemuseum mit der alten Dreimastbark, dann kommt auch die Genua runter und wir suchen uns ein Plätzchen in der neuen Stadtmarina. Wir haben beinahe die freie Auswahl – es sind reichlich Plätze vorhanden.

Mit dem Hafenmeister habe ich schon vor ein paar Tagen telefoniert, ob denn wohl mein Päckchen mit dem Paneel für das Bugstrahlruder angekommen ist. Ist alles da, er ist auch immer da, bis 22.00 Uhr.

Mein erster Gang ist logischerweise zu seinem Büro. Ich muss doch gleich anfangen zu basteln. Aber er ist nicht da. Ich erreiche ihn auf seinem Mobiltelefon und er verspricht um halb sechs da zu sein. Klappt auch alles, ich fange an zu schrauben und die Arbeit ist in einer halben Stunde erledigt. Wie gross ist meine Enttäuschung, dass das Bugstrahlruder immer noch nicht funkioniert! Getriebe funktioniert im Leerlauf, aber kein Schub.

Nun hatten wir so einen tollen Segeltag, da lass ich mir die Laune doch nicht verderben.

Wir beschließen, den nächsten Tag in Karlskrona zu bleiben. Wir wollen die Stadt besichtigen und uns alten Leuten einen Tag Pause zu gönnen.
Fazit: Ganz nette Stadt mit sehr viel Historie, aber für Leute, die nicht so viel Zeit haben wie wir, kein absolutes Muss.
Dennoch tut uns der Ruhetag gut. Ich kann auch mit dem Marine-Service Buschmann telefonieren und erfahre zu meinem Leidwesen, dass Herr Buschmann diese Woche in Urlaub ist. Na, dann eben nicht.


Dienstag, 09.06.2015
, der 10. Seetag / Karlskrona – Bergkvara
Gesamt 32.8sm, 30.3sm unter Segel, 2.5sm unter Motor, 06h00′

Um 10.00h heisst es „Leinen los“, wir fahren noch in die nächste kleine Marina zum Tanken und eine halbe Stunde später motoren wir durch die Schärenwelt. Um 11.20h fahren wir unter der Möcklösundbrücke durch – immer wieder spannend, wenn eine Brückendurchfahrthöhe von 16m angegeben ist und unser Mast 15m hoch ist. Man glaubt nie, dass man da unter durch passt. Hat aber funktioniert und dann kommt noch der spannende Moment, wo in den Seekarten nur ein Strich ist, ohne dass eine Wassertiefe angegeben ist. Aber auch diese Befürchtungen erweisen sich als berechtigungslos und wir erreichen gegen 13.00h freies Wasser.

Freie Fahrt für freie Segler: Hoch mit den Segeln und ab geht die Fahrt in den Sund.

Aber die Freude währt nur kurz: Der Wind bläst uns direkt auf die Nase und zum Kreuzen fehlt und Lust, Platz und Zeit. Also Motor an und mit dem Gross als Stützsegel fahren wir voran. Das ändert sich auch im Verlauf des Tages nicht mehr. Um halb sechs erreichen wir die Ansteuerung von Bergkvara und um 18.00h sind wir am Steg mit Heckboje fest.

Eine kleine, niedliche Marina. An und für sich mehr eine Camping und Ferienhausanlage mit angeschlossenem Hafen – aber alles sehr nett und sehr ordentlich. Mit Brötchen Bestellservice und einem wirklich netten Hafenmeister. Trifft man auch nicht in jedem Hafen an.
Inge kocht uns was Leckeres und wir machen uns einen gemütlichen Abend an Bord.
Wie bisher jeden Abend: Heizung an, damit wir es schön „muckelig“ haben.

 

Mittwoch, 10.06.2015, der 11. Seetag /  Bergkvara – Kalmar
Gesamt 22.9sm, 15.8sm unter Segel, 7.1sm unter Motor, 04h15′

Da wir heute nur einen relativ kurzen Schlag vor uns haben, schlafen wir aus und genehmigen uns ein gemütliches Frühstück. Wir legen so gegen halb zwölf ab und können auch gleich die Segel hissen.

Bei Windstärken von anfangs 3, später auffrischen auf 4-5 Bft. aus wechselnden Richtungen (erst N dann SW, später auf S drehend) fahren wir überwiegend auf Raumwind-Kurs. Ich spiele ein bisschen herum, setze einen „Bullenstander“ und wir fahren später auch ein wenig „Schmetterling“ (für Nichtsegler: Das Vorsegel auf der einen Seite, das Großsegel auf der anderen Seite des Bootes ausgestellt). Nach einem tollen Segeltag machen wir nach 4 1/4 Stunden in Kalmar an Kai und Heckboje fest. Die Marina ist mitten in der Stadt gelegen.

Nach dem üblichen Boot aufräumen machen wir noch einen Spaziergang durch den Schlosspark (eine mächtige Trutzburg, vom Wasser umschlossen, liegt direkt daneben) und die Mini-Altstadt (ein paar winzige historische Häuser) und entscheiden dann, doch noch in die „richtige“ Innenstadt zu laufen. Hier gibt es eine große Auswahl an Restaurants, doch wir wollen heute unbedingt „Fish & Chips“ und werden im „Lillen Puben“, einem Pub, fündig. Den Fisch musste ich zwar auf dem Teller suchen, dort die Pommes machen ja auch satt und außerdem gibt es für mich eine leckere Preiselbeer Schorle und Inge gönnt sich ein Bierchen. Zufrieden fallen wir in die Koje und schlafen wieder einmal den Schlaf der Sorglosen.

Ein paar Eindrücke von Kalmar

2015 Ostsee Teil 1 – Von Flensburg in den Stockholmer Schärengarten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert