Grenå – Fahrensodde
Am Freitag, wir haben heute schon den 1. September, fahren wir weiter. Teilweise nettes Segeln bei 3-4 Bft. erst aus WNW, später auf SW drehend. Aber wir können mehr als die Hälfte der heutigen Strecke segeln. Um 18.00 kommen wir nach 40sm und genau 8 Stunden in Ballen auf Samsø an. Auch hier können wir wieder längsseits festmachen, das haben wir hier auch noch nicht erlebt. Wir lernen nette Leute von einer toll restaurierten Vindö 40 aus Gelting kennen und werden zu einem Late-afternoon-drink eingeladen. Den Samstag verbringen wir auch noch in Ballen und warten auf den Wind aus der richtigen Richtung.
Das tolle Spätsommer Wetter macht uns die Entscheidung, noch einen Tag hier zu bleiben, leicht.
Aber auch am nächsten Tag säuselt es nur mit 0-1 Bft., wir wollen aber langsam mal nach Hause. Also in den sauren Apfel beißen und die 38sm nach Middelfart motoren. Im „Stribhavn Syd“ machen wir gegen 18 Uhr fest. Die schwarze Gewitterwand, die sich am Nachmittag vor uns aufgebaut hatte, hat uns zum Glück verschont. Wir gehen nur noch schnell in das einzige Restaurant, das offen ist, eine Pizzeria, und dann geht es zurück an Bord.
Am Montag, 05.09., kommen wir unerwarteterweise ein wenig zum Segeln. Erste Versuche, Schmetterling zu segeln, scheitern, weil der Wind zu schwach ist. Aber am Nachmittag, auf Am-Wind- bzw. Halbwind-Kurs reicht es und wir können zumindest ein Drittel der Tagesstrecke nach Dyvig segeln, wo wir um 18.00h festmachen. Der Yachthafen hat sich inzwischen ziemlich gemausert! Toller Grillplatz und ein noch schönerer Kinderspielplatz machen richtig was her. Auch der kleine Lebensmittelladen hat noch geöffnet, man merkt, dass wir wieder in der (seglerischen) Zivilisation sind.
Am nächsten Tag, Dienstag 05.09., es wird der letzte Tag unseres diesjährigen Ostsee-Törns sein, wieder durchmischtes Wetter. Bis zur Brücke in Sønderborg müssen wir motoren und kommen rechtzeitig zur 12-Uhr-Brückenöffnung. Danach versuchen wir zu segeln; es klappt eine Zeitlang ganz gut, dann schläft der Wind wieder ein, aber ab Holnis Huk geht es auf einmal richtig gut. Zwar „nur“ 3 Bft., aber wir machen ordentlich Speed auf unserem Am-Wind-Kurs bis kurz vor die Hafeneinfahrt unseres Heimathafens Fahrensodde.
Und dann die Einfahrt: Die Gastlandflaggen aller 8 besuchten Länder gesetzt, „3mal lang“ mit dem Nebelhorn und wir werden freundlich von einigen unserer Vereinskameraden begrüßt.
Fazit
Mit dem diesjährigen Törn (109 Tage – 9 Länder – 2.066sm) haben wir also „unsere“ Ostsee Umrundung vollendet. In drei langen Sommern haben wir weite Teile der Ostsee befahren. Fast 6.000sm haben wir in insgesamt 11 Monaten im Kielwasser unserer kleinen dicken XIOS gelassen.
Wir haben schöne Länder gesehen, vor allem aber tolle Menschen kennengelernt und uns sicherlich in dieser Zeit auch seglerisch weiterentwickelt.
Wo es uns am besten gefallen hat? Diese Frage ist schwer zu beantworten, doch zu unseren Lieblingssegelrevieren kommt ganz oben auf die Liste der Stockholmer Schärengarten.
Es gibt sicher noch ganz viele Ecken der Ostsee, die wir noch nicht kennengelernt haben, doch die ersten Gedanken, die wir gegen Ende der Reise begonnen haben, gehen eher in Richtung Westen. Es reizt uns, auch England/Irland/Schottland vom Wasser aus zu erobern. Mal sehen, ob es nächstes Jahr klappt.